Julian Dorio (35) hat den Überlebenden des Bombenanschlags von Manchester Mut zugesprochen.
Der US-Musiker musste 2015 während eines Auftritts in Paris selbst ein Terrorattentat miterleben: Damals spielte er mit den Eagles of Death Metal im Bataclan Theater, als plötzlich eine Gruppe von bewaffneten Männern das Gebäude stürmte und das Feuer eröffnete. 89 Menschen kamen ums Leben und bis heute leidet Julian Dorio unter den Folgen der Gewalttat. Wie die Menschen von Manchester mit dem jüngsten Anschlag beim Konzert von US-Popstar Ariana Grande (23, ‚Side to Side‘) umgehen, beeindruckt ihn allerdings sehr.
„Mein Herz ist für euch gebrochen“, schreibt der Drummer in einem Brief, der vom ‚Billboard‘-Magazin veröffentlicht wurde. „Ich dachte: Nicht schon wieder! Und trotzdem erfüllt mich seit diesem furchtbaren Moment Ehrfurcht vor den Bezeugungen eures Muts und eures unerschrockenen Geistes. Wenn ich an meine eigene Erfahrung in Paris denke, weiß ich, dass Worte dem, was ihr durchstanden habt, nicht gerecht werden können – und auch nicht der Reise, auf die ihr geht, um zu heilen und wieder ganz zu werden.“
Unterdrücken sollten die Betroffenen ihre Emotionen auf keinen Fall, riet Julian. „Fühlt alles“, forderte er auf. „Ich habe gelernt, mit mir selbst geduldig zu sein und alle Gefühle, Empfindungen und Gedanken zu spüren, die durch mich hindurch gehen. Manchmal durchfluten mich Erinnerungen – an die Geräusche, den Geruch des Schießpulvers, der in meine Nase steigt, die Hilflosigkeit. Aber je mehr ich mein Trauma überwunden habe, umso kleiner werden die Ängste.“
Weiter ermutigte Julian die Fans von Ariana Grande, sich gegenseitig Trost zu schenken. Außerdem lobte er die Sängerin für ihr Vorhaben, ein Benefiz-Konzert in Manchester zu geben: „Die aufbauende Kraft eines Liedes ist das ultimative Zeichen des Widerstands. Leben ohne Musik ist unvollständig“, ist sich Julian Dorio sicher.