Mode-Fotograf David Bailey hofft, lange genug zu leben, um sein Werk zu vollenden.
Fleissig: David Bailey (74) ist von seiner Arbeit besessen und hofft, noch viele Projekte umsetzten zu können.
Der britische Fotograf lichtete einige der bekanntesten Gesichter der Welt ab – dazu zählen unter anderem Sir Mick Jagger, Grace Coddington und Jean Shrimpton -, doch habe er seiner Meinung nach noch nicht genug in seinem Leben erreicht. Tatsächlich könne der Star sich nicht vorstellen, jemals an den Punkt der Befriedigung zu gelangen.
„Ich bin von meiner Arbeit besessen. Aber ich denke, man muss so sein, wenn man etwas in seinem Leben erreichen will. Ich frage mich immerzu, wie lange ich noch zu leben habe. Ich möchte genug Zeit haben, um meine Arbeit fertig zu bringen. Aber in der Kunst findet man nie ein Ende. Es ist die große Antwort auf das Leben – zuzugeben, dass wir die Antwort nie finden werden“, erklärte er gegenüber der französischen Zeitschrift ‚Madame Figaro‘.
David Bailey lässt sich nicht von prominenten Persönlichkeiten beeindrucken und zeigte sich gelangweilt von vielen aktuellen Stars, die seiner Meinung nach selten talentiert seien.
„Ich vermeide Stars. In den 60er Jahren existierte diese Art der Berühmtheit nicht. Es gab nur wirklich talentierte Stars. Ich bewundere Johnny Depp oder Charlotte Gainsbourg nicht, weil sie sehr berühmt sind, sondern weil sie tatsächlich talentiert sind“, sagte er.
Weiterhin plauderte der Fotograf über das London der 60er Jahre und die ‚Swinging 60s‘. Er verriet, dass die Zeiten weniger glamourös als weithin angekommen waren, da nur einige Privilegierte in Saus und Braus lebten.
„In diesen Zeiten lebte ich vor allem im Bett … Es war die beste Zeit für Sex! Aber das ‚Swinging London‘ existierte tatsächlich nur für wenige Leute. Es war das erste Mal, dass die Arbeiterklasse finanzielle Macht erlangen und ihre Stimme erheben konnte. Wir feierten viel, aber nicht unbedingt mehr als andere Leute in unserem Alter. Ich nahm keine Drogen. Aber ich trank sehr viel. Ich hatte ein großes Haus im ‚Regent’s Park‘, ein Fotostudio … Das war die pure Freiheit. Ich kam im Krieg zur Welt und ich wuchs in einer sehr gefährlichen Gegend auf. Ich fürchtete mich vor nichts und niemandem. Aber die Wahrheit ist, dass ich sehr sehr viel gearbeitet habe“, erinnerte sich David Bailey.