Margaret Thatcher sah aus wie ein Hochzeitsgast

Margaret Thatcher sah aus wie ein Hochzeitsgast

‚Eiserne Lady‘-Kostümbildnerin Jane Law erklärt, wie sich Margaret Thatcher Stils entwickelte.

Faszinierend: Kostümbildnerin Jane Law beschreibt, wie der Stil von Margaret Thatcher „sich im Laufe der Jahre änderte“.
Die Textilexpertin studierte die Kleidung der ehemaligen britischen Premierministerin eingehend, bevor sie die Kostüme für den neuen Film ‚Die Eiserne Lady‘, der gestern in London seine Premiere hatte und im März in die deutschen Kinos kommt, schuf.
Sie ist überzeugt, dass der Stil der Politikerin sich im Laufe ihrer Karriere weiterentwickelte: „Ganz sicher hat sie ihr Image im laufe der Jahre geändert“, erklärte sie dem ‚Evening Standard‘. „Offenbar dachte sie anfangs, ins Parlament zu gehen sei ein besonderer Anlass, also sah sie aus, als würde sie eine Hochzeit besuchen. Aber sie musste ihren Stil ändern, denn die Leute achteten zu sehr auf ihre Hüte.“
Law arbeitete mit der bereits einmal für einen Oscar nominierten Designerin Consolata Boyle zusammen, um die Garderobe für Meryl Streep zu entwerfen, die im Film Margaret Thatcher spielt.
Die Kostümexpertinnen waren sich einig, dass Thatcher viel modebewusster wurde, nachdem sie zur Premierministerin gewählt worden war: „Ihre Phase des Power Dressings, das [auf die Siebziger] folgte, war ziemlich gut“, schwärmte Jane Law. „Als sie erst den Bogen raus hatte, war sie nicht mehr aufzuhalten. Dann beschlossen die Leute, das sie sexy sei, und sie wurde ziemlich attraktiv.“
Phyllida Lloyd, die Regisseurin des Films, enthüllte, dass das Kostümdesign eine zentrale Rolle im Film spielte. Sie ist überzeugt, dass Thatcher mit ihrer Kleidung und ihrer Farbauswahl ihre eigene Geschichte erzählte: „Sie sehen die wunderschöne blaue Farbpalette der jungen Margaret. Und Schritt für Schritt wird das blasse Blau immer dunkler, und als sie Parteivorsitzende wird verwandelt es sich mehr in ein Königsblau“, beschrieb Lloyd die Entwicklung. „Dann betrat sie während der Falkland-Krise eine Welt der Purpurtöne und des Tweeds. Und plötzlich sieht man sie mit Geoffrey Howe am Kabinettstisch sitzen und sie trägt rot, und auf irgendeiner unterschwelligen Ebene verrät Ihnen das, dass etwas nicht stimmt. Als sie die Downing Street in diesem roten Anzug verließ, untermalt von Bellinis ‚Casta Diva‘, spürt man, dass sie eine tragische Heldin aus einer Oper geworden ist.“