Bela B: "Politische Korrektheit ist immer wahnsinnig langweilig"

Bela B: "Politische Korrektheit ist immer wahnsinnig langweilig"

Bela B (54) gehört zu den letzten Punkern der Nation.

Der Schlagzeuger (‚Männer sind Schweine‘) ist nicht nur als Mitglied der Ärzte bekannt, sondern auch als Solokünstler unterwegs – und das mit großem Erfolg. Im Februar erschien sein mittlerweile viertes Soloalbum unter dem Titel ‚Bastard‘. Allerdings ist das nicht sein einziges Projekt. Zusammen mit bekannten deutschen Synchronsprechern und einer Liveband tourt Bela B. ab sofort mit einem ‚Live-Hörbuch in Concert‘ durch die Republik. Es handelt sich um den Spaghetti-Western ‚Sartana – noch warm und schon Sand drauf‘, den der Rocker auf die Bühne bringt. Dabei geht es nicht immer politisch korrekt zu, wie er im Interview mit der ‚Berliner Zeitung‘ klarstellte:

„Ich sehe mich gar nicht als so politisch korrekt. Ich denke natürlich auf der richtigen Seite zu stehen, wobei das aber wahrscheinlich ein AfD-Politiker auch von sich behaupten würde. Politische Korrektheit ist immer so wahnsinnig langweilig.“

Die Vorlage für seinen Western ist ein gleichnamiger Film aus den 70er-Jahren. Natürlich war der Humor damals ein anderer als heute: „Es hat einen Beigeschmack, wenn Sartana zu einem chinesischen Casino-Chef sagt: ‚Werfen Sie Ihr Geschlitztes mal drauf.‘ Oder ihn mit ‚Du Gelbei‘ anspricht. Aber es war eine andere Zeit. Und es ist dem Humor dienlich.“

Doch auf anderer Ebene geht es hingegen äußerst politisch korrekt zu, wie Bela B im Gespräch mit ‚laut.de‘ zum Besten gab: „Der Spaghetti-Western behandelt die weiblichen Protagonisten auf Augenhöhe mit den männlichen Helden – wobei es Helden ja nicht wirklich gibt. Die Frauen sind genau so durchtrieben.“