Boris Becker: Ich werde ambivalent wahrgenommen

Boris Becker: Ich werde ambivalent wahrgenommen

Boris Becker (49) hat mehr zu bieten, als man denkt.

Die Tennislegende würde sich wünschen, dass einige Dinge seines Schaffens mehr im Vordergrund stehen würden als andere. „Ich habe mir schon die Frage gestellt: Warum war die Wahrnehmung meiner Person in Deutschland lange Zeit so ambivalent?“, fragte er sich im Gespräch mit der ‚Süddeutschen Zeitung‘. „Natürlich weiß ich: Nicht jeder meiner Auftritte, zum Beispiel im deutschen Fernsehen, war gut. Einige waren auch nicht so gut. Ich habe aber auch zwölf Wimbledon-Finals in Serie auf Englisch kommentiert – als Deutscher! Das wurde jahrelang gar nicht wahrgenommen in Deutschland.“

Doch so oder so: Der ehemalige Tennisprofi fühlt sich derzeit sehr wohl in seiner Haut. „Ich spüre eine Freiheit. Und ich habe mir diese Freiheiten erarbeitet. Ich genieße heute meine Position im Welttennis. Und ich habe vor, diese Position auszubauen.“

Ob Boris nun Erfolg hat oder nicht und wie dieser auch wahrgenommen wird, kümmert ihn letztendlich aber nur wenig. „Ich mache Glück nicht abhängig von beruflichen Erfolgen“, meinte er einmal zur ‚Hannoverschen Allgemeinen‘. „Bei mir geht die Gleichung eher andersrum: Bin ich privat und mit meiner Familie im Reinen, kann ich gut arbeiten.“ Und da hat Boris Becker sicherlich nichts zu beklagen.