Felix Jaehn: Ich muss mich nicht für Junge oder Mädchen entscheiden

Felix Jaehn: Ich muss mich nicht für Junge oder Mädchen entscheiden

Felix Jaehn (23) hat lange gebraucht, um seine Bisexualität zu akzeptieren.

Der Musiker (‚Ain’t Nobody‘) wuchs in einem kleinen Dorf auf, in dem es als unnatürlich aufgefasst wurde, einen gleichgeschlechtlichen Partner zu lieben. Lange Jahre hat Felix das bedrückt, da er nicht wusste, wie er mit seinen Gefühlen für beide Geschlechter umgehen sollte. Erst ein Gespräch mit seinen Brüdern hat ihm Erleichterung und Akzeptanz geschaffen, wie er sich in einem ‚Zeit‘-Artikel erinnert:

„Die Ersten, mit denen ich dann über meine Gefühle gesprochen habe, waren meine Brüder. Die haben toll reagiert, und dadurch löste sich bei mir ein Knoten. Auf einmal war da dieses Gefühl von Leichtigkeit und Normalität, das sehr guttat. Später habe ich auch mit meinen Eltern und Freunden offen geredet. Diese Gespräche haben viel Druck von mir genommen, ich wurde ruhiger und fühlte mich sicherer.“

Für Felix Jaehn ist damit der Weg frei, sich auf eine Beziehung einzulassen – ob mit einem Jungen oder einem Mädchen –, denn das war für ihn vorher nicht möglich, wie er fort fuhr: „Ich dachte immer, dass ich eines Morgens aufwache und mir ganz klar darüber bin, was ich eigentlich will. Aber das war bisher noch nicht der Fall. Mal war ich eher an Mädchen interessiert, mal eher an Jungs. Ich bin auf jeden Fall sehr froh, dass ich darüber jetzt so offen sprechen kann. Und seitdem ich das tue, schlafe ich auch wieder viel ruhiger.“

Für sein Coming-Out wird Felix Jaehn derzeit beglückwünscht – dabei sollte es eigentlich gar keine Schlagzeilen machen, wie der DJ auf Instagram schreibt: „Ich hoffe, dass jeder Mensch, der so fühlt wie ich, die gleiche Unterstützung und das Verständnis bekommt, das ich auch bekommen habe. Und ich hoffe, dass das in der Zukunft kein nachrichtenrelevantes Thema mehr sein wird. Es ist doch die natürlichste und normalste Sache der Welt!?“