Hannes Jaenicke: "Der Mensch ist bequem, egoistisch, kurzsichtig und gierig"

Hannes Jaenicke: "Der Mensch ist bequem, egoistisch, kurzsichtig und gierig"

Hannes Jaenicke (57) will wachrütteln.

Für das ZDF reiste der Schauspieler (‚Tatort‘) nach Afrika, um sich vor Ort die Lage bedrohter Nashörner genauer anzuschauen. Mit zurück nach Deutschland hat er den Film ‚Im Einsatz für Nashörner‘ gebracht, der am 16. Januar (22.15 Uhr) ausgestrahlt wird und mit deutlichen Bildern das Aussterben der Tiere dokumentiert. Für Jaenicke ein probates Mittel, um andere auf Missstände hinzuweisen.

„Vielleicht muss man Menschen erst erschrecken, bevor sie auf etwas reagieren“, sinnierte er im Interview mit ’nordbuzz‘. „Ich halte Aufklärungsarbeit im Allgemeinen für enorm wichtig. Mittlerweile weiß jeder Deutsche, der sich sein Billigfleisch von Lidl und Co. holt, wie das produziert wird. Er weiß auch, wie sein Billig-T-Shirt von Primark, H&M und C&A hergestellt wird. Bis sich das dann in das Kaufverhalten übersetzt, dauert es eben immer ein wenig. Trotzdem muss man die Aufklärungsarbeit fortsetzen.“

Dass vor allem reiche Asiaten dafür verantwortlich sind, dass Nashörner aussterben, habe Hannes Jaenicke zu einer besonders zynischen Aussage hinreißen lassen: „Dass da ein reicher Geschäftsmann sitzt, der geschäftlich oft mit seinen Partnern einen trinken geht und dann sagt: ‚Nashorn-Pulver ist ein tolles Mittel gegen Kater.‘ Aber hey, der Mensch ist bequem, er ist egoistisch, kurzsichtig, gierig und behandelt Tiere als minderwertige Lebewesen oder Rendite-Objekt“, meinte er.

Kein Wunder, dass so etwas frustriert. Doch Hannes Jaenicke zieht aus diesem Gefühl auch einen Nutzen. „Wut ist ein Segen und guter Antrieb“, betonte er gegenüber ‚Sehnsucht Deutschland‘. „Aber zur Tat schreiten sollte man erst, wenn die Wut verraucht ist und man eine gewisse Gelassenheit an den Tag legen kann.“