Karl Lagerfeld (84) hat extrem hohe Ansprüche an sich selbst.
Eigentlich lieben Modekritiker so ziemlich alles, was aus der Feder des deutschen Designers stammt – seien es seine Entwürfe für Chanel, Fendi oder Kollaborationen mit H&M oder Vans. Doch Lagerfeld selbst sieht immer Verbesserungspotential.
„Ich bin nie zufrieden“, gab er nun gegenüber ‚WWD‘ zu. „Ich denke immer, dass ich es besser machen könnte. Ich halte mich für faul; ich könnte mehr bringen. Und so treibe ich mich an. Wenn du zufrieden mit deinen Leistungen bist, ist das sehr, sehr schlecht.“
Kollegen von ihm können das so wohl nicht unterschreiben – loben sie Karl Lagerfeld doch stets über den großen Klee. Während Ralph Lauren zweifelte, dass er „jemals in seinem Leben gelangweilt“ war, bezeichnete ihn Tommy Hilfiger als „das größte Talent der Welt.“ Valentino-Kreativdirektor Pierpaolo Picciolo beschrieb ihn als Pionier für andere Modemacher: „Er steht symbolisch für den Designer, der eine Marke interpretieren und ihr seine Version verleihen kann“, schwärmte er. „Dabei bleibt er der DNS des Labels immer treu. Er war der Erste, der das für Fendi und Chanel getan hat.“
Doch nicht alle Modeschöpfer sind so voll des Lobes für Karl Lagerfeld – aus einem bestimmten Grund: „Ich weiß, die anderen Designer sind ja fast böse mit mir, weil ich so viele Kollektionen mache“, gab er in der ‚Grazia‘ zu. „All diese Kollektionen, die ich designe. Da können sich andere kaum ausruhen. Sie sagen mir, sie hätten kaum noch Inspirationen.“