Marius Müller-Westernhagen: Wirkliche Gerechtigkeit ist eine Illusion

Marius Müller-Westernhagen: Wirkliche Gerechtigkeit ist eine Illusion

Marius Müller-Westernhagen (68) findet die Welt ungerecht.

Damit meint der Sänger (‚Freiheit‘) nicht seine persönliche, sondern die globale wirtschaftliche und soziale Situation. „Wirkliche Gerechtigkeit ist eine Illusion“, kam der Star im Gespräch mit ‚Bild‘ zu einem ernüchternden Schluss und warnte vor den Folgen: „Es ist sehr gefährlich, wenn die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht. Dann leben viele Menschen nicht mehr richtig, sondern kämpfen nur noch um ihr Überleben. Außerdem muss sich die Mehrheit einer Gesellschaft als Verlierer sehen, wenn alles nur über Erfolg, Reichtum und Popularität definiert wird. Das erzeugt Neid, Missgunst und Frustration.“

Der Musiker, der sich gegen Rechtsextremismus einsetzt, hat schon in vergangenen Interviews vor der zunehmenden Entpolitisierung und Verdummung gewarnt. Der Künstler hat aber wenig Hoffnung, dass er mit seiner Musik und Texten etwas bewegt – auch wenn er es gerne möchte: „Das beinhaltet aber immer auch die Frustration, die du hast, wenn du vor Hunderttausenden Menschen singst, und ein Publikum siehst, in dem viele verschiedene soziale Schichten, Generationen und Religionen zusammenkommen. Auf einmal ist da eine Solidarität, alle schwingen auf einem Level. Und dann gehen die raus und am nächsten Tag hast du gar nichts geändert. Alles geht weiter wie vorher“, stellte Marius Müller-Westernhagen unlängst gegenüber dem ‚Spiegel‘ ernüchtert fest.