Nikeata Thompson: In der weißen Welt noch nicht angekommen

Nikeata Thompson: In der weißen Welt noch nicht angekommen

Nikeata Thompson (36) möchte nicht als Mensch zweiter Klasse abgestempelt werden.

Der Tanzprofi mit jamaikanischen Wurzeln lebt seit seinem sechsten Lebensjahr in Deutschland. Dennoch fühlt sie sich hier immer noch nicht zuhause. „Ich bin eine dunkelhäutige Frau in einer weißen Welt, in Europa. Ich bin in dieser Welt noch nicht angekommen. Auf gar keinen Fall“, erklärte Nikeata im Interview mit ‚Bild‘. Dass sie mittlerweile durch Shows wie ‚Got To Dance‘ oder ‚Germany’s Next Topmodel‘ in Funk und Fernsehen bekannt ist, ändere an dieser Tatsache nichts. Vielleicht auch deshalb, weil Nikeata Thompson sich auf diesen Ruhm nichts einbilden möchte. „Ich will dabei keinen Promi-Bonus“, stellte sie klar. „Auch wenn ich bekannt bin, ich bin ja trotzdem schwarz. Ich möchte, dass man mich und auch meine Leute nicht als zweite Klasse abstempelt.“

Wegen ihrer Hautfarbe habe sie aber auch sogar schon Gewalt erfahren. Als 12-Jährige wurde sie in ihrer westfälischen Heimatstadt von zwei Mädchen in einem Bus verprügelt. „Als ich nach Berlin gezogen bin, wurde ich hier erneut zusammengeschlagen“, offenbarte Nikeata gegenüber dem ‚Berliner Kurier‘. In der U-Bahn wurde sie von zwei Männern angepöbelt. „Neg*r, Neg*r, Neg*r“, haben die gerufen, später wurde ihr ins Gesicht gespuckt. „Man fühlt sich in so einem Moment schrecklich entwürdigt“, gab Nikeata Thompson zu.

Doch für die Choreografin nur ein Grund mehr, weiterhin öffentlich gegen Rassismus und Vorurteile zu kämpfen – und sich nicht zu verstecken.