TV-Moderatorin Sarah Kuttner liebt ihren Beruf, sieht aber auch dessen dunkle Seite.
Zeichen der Zeit: Sarah Kuttner (32) findet, dass die Fernseh-Branche immer schlimmer wird.
„Fernsehen ist zwar mein Beruf, aber schon auch hässlich“, erklärte die TV-Moderatorin (‚Kuttners Kleinanzeigen‘) im Gespräch mit ‚Planet-Interview‘ und verdeutlichte: „Fernsehen fetzt schon nicht so richtig, Fernsehen wird immer hässlicher, anstrengender und immer döfer, wo ich mich auch schon oft gefragte habe: Warum ist ausgerechnet das mein Job, warum arbeite ich in einer Branche, die gerade so doof wird und mir so wenig Spielraum lässt, für Sachen, die ich gut finde?“
Einen anderen Beruf ergreifen will die Beauty allerdings nicht – oder doch? Sicher scheint nichts zu sein. „Eine Freundin meinte dann zu mir, ich könne ja einfach einen Laden aufmachen, oder eine eigene Kollektion rausbringen. Da dachte ich zuerst ‚Hä, wie bitte?‘ und dann ‚Ja, stimmt, das könnte ich.'“, lachte die Berlinerin und seufzte: „Einerseits will ich nichts anderes machen, andererseits bekomme ich ein schlechtes Gewissen, weil ich dieses wunderbare Büffet an Möglichkeiten ausschlage.“
Über die innere Zerrissenheit der Generation 30+ hat Sarah Kuttner ein Buch geschrieben: In ‚Wachstumsschmerz‘ sieht sich Hauptdarstellerin Luise mit vielen Fragen des Erwachsenwerdens konfrontiert. Trotz ihrer vielen Fans besteht die Jungautorin aber darauf, keine Lebenslösungen bieten zu wollen: „Nein. Man guckt einfach in einen Zeitrahmen von einem Menschen rein, da passieren bestimmte Dinge, Luise macht sich ihre Gedanken und kommt auch zu gewissen Schlüssen. Das sind aber keine irrsinnig großen oder bahnbrechenden Schlüsse a la ‚Ping, jetzt habe ich es gepeilt.'“, betonte Kuttner und untermauerte: „Es geht bei mir nie so richtig um Lösungen. Erstens habe ich keine, die für alle Leute gelten und zweitens finde ich es auch gefährlich, anderen Leuten Lösungen vorzuschlagen, jeder soll es so machen wie er will.“
Die Brünette hatte noch keine Sendung auf dem begehrten Sendeplatz um 20.15 Uhr und sagte einmal über sich selbst, sie sei kein „Quotenbringer“. Dennoch ist sich die Powerfrau ihrer Vorzüge bewusst. „Ich bin nicht mega-mega-quäkig, springe nicht die ganze Zeit rum, ich sage nicht die ganze Zeit Scheiße und Ficken – alles Dinge, die mir immer gerne zugeschrieben werden. Ich bin im Grunde genommen total harmlos. Ich glaube, dass ich als Interviewerin ganz gut funktioniere, weil ich es mit so einer Form von Charme schaffe, dass Leute mir natürlicher Sachen erzählen, als sie es sonst in einer Studioumgebung tun würden. Vielleicht könnte ich tatsächlich ein Quotenbringer sein, wenn man mich mit der richtigen Sache zur richtigen Zeit platziert“, sinnierte Sarah Kuttner über ihr Potential.