Ulrich Tukur: "Wir erleben jetzt ein Rendezvous mit der Globalisierung"

Ulrich Tukur: "Wir erleben jetzt ein Rendezvous mit der Globalisierung"

Ulrich Tukur (59) ist sich sicher, dass die Zukunft viel Veränderung bringen wird.

Der Schauspieler (‚Das Leben der Anderen‘) fürchtet, dass die Bundesrepublik in alte Verhältnisse zurückgeworfen wird. Mit der ‚Frankfurter Neuen Presse‘ sprach er über seine Zukunftsvision für das Land und machte deutlich, dass die aktuelle Politik vielen Menschen Angst machen könnte:

„Die alte Bundesrepublik ist Geschichte, der tiefe Konsens, den es mal zwischen Bürgern und Politik bei aller Kritik gab, der scheint mir unwiderruflich zu zerbrechen. Viele haben das ungute Gefühl, dass eine überforderte und hilflose Politik uns mit Tatsachen konfrontiert, deren Tragweite unser aller Leben fundamental verändern wird.“

Diese Politik habe vor allem eines zufolge: Die Lauten werden noch lauter, die, die nachdenken, ziehen sich zurück. „Von der Wir-schaffen-das-schon-Denke abweichende Meinungen werden viel zu schnell skandalisiert. Vernünftige Menschen, die keine Schreihälse sind, ziehen sich zurück, und das wird sich rächen.“ Solche Denker braucht das Land, denn: „Wir erleben jetzt ein Rendezvous mit der Globalisierung, wir treten in eine völlig neue Phase ein und werden möglicherweise – in etwas anderer Art und Weise – wieder Weimarer Verhältnisse kriegen.“

Schon in der ‚Neuen Westfälischen‘ versuchte er die Wogen aber etwas zu glätten: „Es wird alles sehr viel unsicherer werden. Aber die Hysterie bringt uns nicht weiter, und vorübergehend werden die sich auch wieder beruhigen.“

Inwieweit Ulrich Tukurs Zukunftsvisionen zutreffen, werden die nächsten Jahre zeigen, vielleicht aber auch schon die 2017 anstehende Bundestagswahl.