Guillermo del Toro (53) kennt nun die eine, alles in sich aufsaugende Stille.
Vergangenen Sonntag [4. März] war die Nacht der Nächte für den Filmemacher: Sein Film ‚Shape of Water – Das Flüstern des Wassers‘ wurde mit vier Oscars ausgezeichnet, darunter der Gong für Guillermo als besten Regisseur und der wichtigste Preis des Abends, der Oscar für den besten Film. Im Gespräch mit ‚Deadline‘ betonte der Mexikaner, wie sehr ihm die große Ehre den Boden unter den Füßen wegzog:
„Man versucht, sich darauf vorzubereiten und sich darauf zu konzentrieren, was man tut. Aber die Ironie des Ganzen ist: Sobald der Moment da ist, ist dein Kopf wie leer gefegt. Alles andere verschwindet einfach und du steckst in dieser Blase der Stille. Du bist voll in diesem Moment.“
Während manche in großen Momenten vollkommen abschalten und nichts mehr um sich herum wahrnehmen, schien Guillermo del Toros Blick nur noch mehr geschärft zu sein. „Alles ist so lebhaft. Du nimmst jedes Gesicht wahr, jeden Schritt, und wie viele du davon tust. Du siehst den Rauch auf der Bühne, du siehst alles. Für einen Moment ist alles hyper-real. Und dann gehst du nach vorne …“
Für die Oscars hatte Guillermo trotz der 13 Nominierungen, die sein Film im Vorfeld eingefahren hatte, keine Rede vorbereitet. „Das habe ich bei den Golden Globes getan und hatte dann das Gefühl, dass mir der Notizzettel nur im Weg war. Ich spreche seither nur noch direkt aus dem Moment heraus“, erklärte er seine improvisierte Oscarrede. „Man sieht ein Meer an Gesichtern. Berühmte Gesichter. Menschen, die man kennt. Menschen, mit denen man gearbeitet hat. Und Menschen, mit denen man noch arbeiten will.“
Es bleibt Guillermo del Toro zu wünschen, dass er noch viele Momente wie diesen erleben darf – in seiner Blase der Stille, die alles hyper-real macht.