Judith Holofernes: Songwriting als Stressbewältigung

Judith Holofernes: Songwriting als Stressbewältigung

Der größte Stressfaktor für Judith Holofernes (41) ist die ständige Veränderung in ihrem Leben.

Morgen [17. April] tritt die Sängerin (‚Denkmal‘) im Stuttgarter Theaterhaus in einer Talkrunde zum Thema Stress auf. Im Interview mit der AOK verriet Judith, wie sie selbst mit Stress umgeht, den sie als erfolgreiche Musikerin und zweifache Mutter immer wieder bewältigen muss. „Ich benutze auf jeden Fall das Songwriting unbewusst und inzwischen halb bewusst, um mit Sachen besser klar zu kommen. Das Thema Arbeit und Druck und Stress kommt da natürlich immer wieder mit rein, und ich finde das immer wieder ein faszinierendes Thema. Ich habe selber unheimlich viel damit zu tun – gehabt – und hab immer noch sehr viel damit zu tun und hab da einige persönliche Dämonen schon im Prinzip ausgetrieben, indem ich sie im Songwriting gezähmt habe“, so Judith.

Was viele Menschen, die einem sehr geregelten Leben nachgehen, vielleicht beneiden, ist für die Musikerin manchmal ein wahrer Stressfaktor: „Das Musikerleben ist gleichzeitig sehr, sehr lustig, aber auch sehr fordernd, um einmal nicht stressig zu sagen. Ich glaube, das, was uns am meisten Stress macht, ist etwas, was man so von außen gar nicht denken würde, nämlich ganz schlicht die Tatsache, dass bei uns kein Tag so aussieht wie der andere, sondern dass unser Beruf aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Tätigkeiten besteht, die sich zum Teil in erheblichem Maß auch widersprechen. Also, es ist einfach ein sehr unübersichtliches Leben und eins, das nicht stillhält und das eigentlich keine Lernprozesse und ’schlauer werden‘ zulässt. Ich glaube, das ist der größte Stressfaktor.“

Trotz allem Stress ist die Berlinerin glücklich mit ihrer Berufswahl und blickt zufrieden auf ihre Karriere als Musikerin zurück. Seit 18 Jahren macht sie schon Musik, ihren Durchbruch feierte sie mit der Band ‚Wir sind Helden‘, mittlerweile ist sie auch als Solokünstlerin erfolgreich. „Andere finden ihren Beruf doof – und ich hatte die Band, die ich mir als Teenager gewünscht habe. Ich habe mich wie ein Terrier festgebissen und trotz aller Schwierigkeiten weitergemacht – mit Kindern, in unterschiedlichen Städten. Und heute mache ich etwas anderes, ebenfalls mit tollen Leuten, was total lustig ist. Was für ein Geschenk!“, freut sich Judith Holofernes im Gespräch mit

’nordbuzz.de‘.