Max Hubacher: Die Uniform hat mich verändert

Max Hubacher: Die Uniform hat mich verändert

Max Hubacher (25) durfte am Set seines neuesten Film lernen, dass Kleider eben doch Leute machen.

Der Darsteller spielt im Film ‚Der Hauptmann‘ den namensgebenden Hauptmann, der eigentlich gar keiner ist. Gegen Ende des zweiten Weltkriegs fand der Gefreite Willi Herold die Kleidung eines gefallenen Hauptmanns und nutzte die Chance. Mit einer Gruppe Soldaten richtete er damals ein Blutbad an und wurde von einem britischen Militärgericht zum Tode verurteilt. Dass die Uniform damals viele täuschen konnte, kann Hubacher heute immer noch am eigenen Leibe erfahren, da es ihm am Set des Films genauso ging. Der ‚BZ‘ sagt er:

„Für mich war es schon sehr interessant, wie Leute darauf reagieren. Wenn man sie allein anzieht, passiert ja erst mal nicht viel. Klar, kriegst du eine andere Körperhaltung, aber letztlich funktioniert das Tragen einer Uniform nur über andere, die das annehmen.“

Wann immer er in das Kostüm schlüpfte, herrschte eine andere Stimmung am Set: „Sobald ich mit Uniform wieder aus dem Trailer herauskam, haben manche salutiert und direkt eine andere Haltung mir gegenüber gehabt. Auch wenn es nur zum Spaß war, hat es was ausgelöst. Eine Uniform macht was mit den Menschen in deinem Umfeld.“ Genau diese Auswirkung habe dann auch Einfluss auf den Tragenden. „Wenn du plötzlich anders wahrgenommen wirst, fühlst du dich bald auch anders.“

Das mag jetzt zwar alles nett klingen, doch am Ende des Tages spielt Max Hubacher immer noch einen Kriegsverbrecher und wie er dem ‚MDR‘ verrät, war das gar nicht so leicht: „Die schwierigste Aufgabe war tatsächlich, während des Drehzeitraums meine Moral abzulegen. Wenn du dich etwa mit einer Situation konfrontiert siehst, in der du die Befugnis erteilst, über 100 Menschen umzubringen.“

‚Der Hauptmann‘ läuft seit dem 15. März im Kino.