Minnie Driver (48) zieht Konsequenzen.
Über 20 Jahre lang agierte die Schauspielerin (‚Good Will Hunting‘) als Botschafterin für die internationale Hilfsorganisation Oxfam – doch dieses Amt legt sie nun nieder. Grund ist der aktuelle Skandal um den in Großbritannien gegründeten Verbund von verschiedenen Hilfs- und Entwicklungsorganisationen: Oxfam-Mitarbeiter sollen Frauen in Notlagen, wie etwa nach dem schweren Erdbeben in Haiti 2010, ausgenutzt und sie zum Sex erpresst haben. Bosse der NGO hätten davon gewusst und nicht gehandelt.
„Ich bin unfassbar entsetzt ob der Vorwürfe gegen Oxfam International“, erklärte Minnie Driver nun in einem Statement gegenüber ‚The Telegraph‘. „Gewiss werde ich meine Unterstützung für diese Organisation oder ihre Verantwortlichen nicht fortsetzen.“
Allerdings wolle sie weiterhin wohltätige Arbeit leisten – abseits von Oxfam. „Auch wenn ich leider nach 20 Jahren nicht mehr länger in der Lage bin, in diesem spezifischen Rahmen zu helfen und andere zu verteidigen, ist soziale und wirtschaftliche Ungerechtigkeit heute ein größeres, weltweites Problem denn je. Ich werde mich sicherlich nicht von den abscheulichen Fehlern einer Organisation in Schwierigkeiten oder von jemandem sonst davon abhalten lassen, mit guten Menschen in diesem Bereich zusammenzuarbeiten, um andere auf der ganzen Welt zu unterstützen, die unsere Hilfe benötigen.“
Ein Oxfam-Sprecher erklärte zu Minnies Abgang: „Ihre Entscheidung, nicht länger als Oxfam-Botschafter zu agieren, macht uns sehr traurig, doch wir verstehen und respektieren ihre Entscheidung.“
Durch den Skandal hat die Organisation über das vergangene Wochenende bereits 1.270 Mitglieder verloren. Auch die staatliche Unterstützung wird derzeit geprüft: Oxfam könnte bald jährliche Spenden in Höhe von umgerechnet 33,6 Millionen Euro verlieren.