Roman Polanski (83) hat ungewöhnliche Unterstützung.
Der Filmemacher (‚Der Pianist‘) hielt sich 1977 während einer Party im Haus von Jack Nicholson (80, ‚Chinatown‘) in Los Angeles auf. Auf der Party war auch die damals 13-jährige Samantha Gailey, die von dem Regisseur verführt wurde. Aufgrund dessen wurde er wenig später von einem US-Gericht der Vergewaltigung bezichtigt. Damals sollte der Regisseur für 90 Tage ins Gefängnis wandern, wurde jedoch nach 42 Tagen schon wieder entlassen. Um einer eventuellen Nachfolgestrafe zu entgehen, floh er aus den USA und lebt seitdem in Frankreich und Polen, da er von diesen Ländern aus nicht an die USA ausgeliefert werden kann.
Im März scheiterte ein Gesuch Polanskis, die Strafe aufzuheben, sodass er in die USA zurückkehren könne. Am 9. Juni fand eine erste Anhörung nach der Ablehnung von Romans Gesuch in Los Angeles statt. Anwesend war auch Samantha, die für diesen Fall zum ersten Mal überhaupt vor Gericht erschien. In der Vergangenheit hatte Samantha, die nach ihrer Hochzeit inzwischen Geimer mit Nachnamen heißt, bereits mehrmals öffentlich beteuert, dem Filmemacher verziehen zu haben – dies tat sie jetzt auch vor Gericht.
Den Richter flehte sie an, das Verfahren einzustellen, damit alle beteiligten Parteien wieder ein ruhiges Leben führen können, ohne sich mit der Justiz auseinandersetzen zu müssen. Gegenüber den Reportern vor dem Gerichtsgebäude stellte sie auch eine Sache klar: Die Verführung des Regisseurs habe sie bei weitem nicht so traumatisiert wie in den Medien geschildert. Sie sei damals bereits keine Jungfrau mehr gewesen: „Es geht mir gut. Man muss nicht zusammenbrechen, um aufzuzeigen, dass es falsch war, was mit einem passiert ist.“
Einen Groll hegt sie gegen Roman Polanski nach wie vor nicht.