Die Zukunft von Harvey Weinsteins (66) Firma wird von seinen vermeintlichen Opfern mitbestimmt.
Der Produzent (‚Shakespeare in Love‘) war im Oktober des vergangenen Jahres in Verruf geraten, als ihm dutzende Frauen systematischen Missbrauch über Jahrzehnte hinweg vorwarfen. Seitdem ging es für Harvey und dessen Weinstein Company stetig bergab, denn erst vor wenigen Wochen musste die Produktionsfirma Insolvenz anmelden. Das Insolvenzverfahren wird von einem Komitee begleitet, das sich zum Teil aus jenen Frauen zusammensetzt, die ihrem ehemaligen Vorgesetzten schwere Vorwürfe gemacht haben. So wird laut ‚The Blast‘ Louisette Geiss das Komitee leiten, jene Autorin, die behauptet hatte, Harvey habe vor ihr masturbiert, als sie ihm vor Jahrzehnten die Idee für einen Film vorstellen wollte. Sandeep Rehal wiederum ist die ehemalige Assistentin des Filmmoguls, die ihm sexuelle Belästigung vorgeworfen hatte und nun ebenfalls Teil des Komitees ist. Währenddessen hat Sandeep in New York Klage gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber eingereicht.
Das Insolvenzverfahren könnte sich hinziehen, denn die Liste der Gläubiger ist lang. Insgesamt erstreckt sich die Auflistung der Menschen und Unternehmer, die für Leistungen noch nicht bezahlt wurden, auf über 350 Seiten. Ausstehend sind insgesamt noch etwa 500 Millionen US-$, die die Gläubiger wahrscheinlich nie sehen werden. Mögliche Deals mit Investoren, die die Weinstein Company hatten kaufen wollen, waren nach teils langen, teils nur kurzen Verhandlungen wieder geplatzt.