Maria Furtwängler (50) macht mit eingefahrenen Geschlechterbildern Schluss.
Wie die Schauspielerin (‚Tatort‘) im ‚Kölner Stadt-Anzeiger‘ betonte, setzt sie sich für eine gleichberechtigte Gesellschaft ein, „in der Männer und Frauen ihre Potenziale frei entfalten können“. Unter anderem betreibt sie auf den Philippinen ein Schutzhaus für Mädchen, die dem Menschenhandel zum Opfer gefallen waren. Aber auch beruflich hat Maria Ansprüche, denen nicht jedes Rollenangebot, das sie bisher erhielt, gerecht werden konnte. So habe sie mal eine Kinokomödie abgelehnt.
„Die [Rolle] war auf eine so blöde Weise stereotyp was die Darstellung von Frauen wie Männern anging“, seufzte die TV-Komissarin in dem Interview. „Und obwohl ich gerne, furchtbar gerne Komödie spielen würde, habe ich abgesagt.“
Zu ihrem Leidwesen gibt es noch viele solcher klischeehaften Rollen, für Zensur oder Verbote ist sie deshalb aber keineswegs. „Ich glaube, es geht mehr darum zu sensibilisieren, sodass man eine kritische Distanz aufbauen kann. Wichtig ist, dass wir diversere, also vielfältigere Bilder verbreiten, sodass man in der Welt der Musikvideos nicht nur den starken Mann zeigt, der coole Autos, die Kohle, die Weiber hat – und noch einen Hubschrauber. Und auf der anderen Seite steht die Frau, deren Macht sich sehr stark und ausschließlich auf ihre sexuelle Attraktivität reduziert. Das heißt ja nicht, dass man das nicht haben kann, aber so ist es eben sehr einseitig.“
Der Frauenquote steht sie derweil unschlüssig gegenüber, da diese zwar etwas bewirkt habe, aber keine richtige Lösung sei. „Ich empfinde die Quote als Krücke, und wenn das Bein heil ist, schmeißt man die hoffentlich schnell weg“, erklärte die Blondine vor einigen Monaten gegenüber ‚tagesspiegel.de‘. „Mir sind aber immer Frauen in Führungspositionen begegnet, die sagten, es bewegt sich nichts. Dafür muss man sich nur die Zahlen der letzten zehn Jahre anschauen. Deshalb bin ich für die Quote, wissend, dass die eigentlich scheiße ist.“ Klare Wort von Maria Furtwängler!