Natalia Wörner: #MeToo darf kein Nischenphänomen der Filmbranche werden!

Natalia Wörner: #MeToo darf kein Nischenphänomen der Filmbranche werden!

Natalia Wörner (50) sieht die Debatte um sexuelle Gewalt als „Riesenchance“, will aber nicht, dass sie sich weiterhin auf die Filmbranche beschränkt.

Seit im vergangenen Oktober bekannt wurde, dass der amerikanische Filmmogul Harvey Weinstein (65) über Jahrzehnte hinweg Frauen sexuell belästigt und missbraucht hat, geht ein Ruck durch Hollywood: Unter dem Hashtag #MeToo berichten immer mehr Opfer von ihren Leidensgeschichten, dem Schweigen soll ein für alle Mal ein Ende gesetzt werden. Auch in Deutschland wurden schon erste Vorwürfe gegen Filmschaffende laut.

Die #MeToo-Debatte sieht Natalia als wichtig und längst überfällig. In der ‚Bild‘-Zeitung schreibt sie: „Sexuelle Gewalt und Brutalität gegen Frauen und ein kollektives Schweigen werden nicht mehr hingenommen nach diesem gesellschaftlichen Aufbäumen. Wir können alle dankbar sein, dass diese wichtige Debatte nicht an Intensität und Differenzierung verloren hat, im Gegenteil.“

Gleichzeitig betont sie, dass sexuelle Übergriffe kein Phänomen der Filmbranche seien und fragt sich deswegen: „Wo sind denn die Politikerinnen, die Anwältinnen, die Sportlerinnen – alle die, die in vergleichbaren Macht- und Hierarchie-Strukturen arbeiten und Karriere machen wollen? Wo sind deren Stimmen und Geschichten? Diese wichtige Debatte darf jetzt kein Nischenphänomen der Filmbranche werden.“ Damit hat die Schauspielerin sicherlich recht: Menschen weltweit nutzen ihre Machtpositionen aus, es geht längst nicht mehr nur noch um die früher oft belächelte Besetzungscouch.

Auf Nachfrage des ‚Express‘ sagte Natalia Wörner vor einigen Tagen allerdings auch, sie habe „keine persönlichen Erfahrungswerte mit aufdringlichen Regisseuren oder Männern, die ihre stärkere Position ausgenutzt haben“.