Olivia Mann (37) fordert eine stärkere Front gegen sexuelle Belästigung.
Die Schauspielerin (‚Magic Mike‘) beschrieb unlängst in einem Artikel in der ‚Los Angeles Times‘, wie der Regisseur Brett Ratner 2004 vor ihr masturbiert habe, und ihr dann 2010 sagte, dass er ihr Bild als Masturbationsvorlage nutzte. Der Filmemacher hat das zwar abgestritten, aber später in einem Interview damit angegeben, mit der Amerikanerin geschlafen zu haben – was wiederum Olivia Munn bestritt.
Die Darstellerin ist entsetzt, wie viele Täter immer noch ohne Strafe davonkommen. In einem Artikel für ‚Entertainment Weekly‘ beschrieb sie auch den Grund: Die Opfer würden oft fertig gemacht, wenn sie mit den Beschuldigungen an die Öffentlichkeit gehen. Damit soll nun Schluss sein:
„Meine Erfahrung mit Brett Ratner zeigte mir, dass ich ein Recht darauf habe, hier zu sein. Ich sollte in der Lage sein, meine Träume zu verwirklichen, ohne belästigt und missbraucht zu werden. Es sollte auch egal sein, was meine ökonomische Lage oder Position ist. In unserer heutigen Welt – nicht nur in Hollywood – ist es so, dass die Täter erst dann in Schwierigkeiten geraten, wenn ihr Opfer gebrochen wurde. Für die Gesellschaft ist der Missbrauch nicht genug, um sich zu empören.“
Es sei eine furchtbare Spirale: „Es ist ein Marathon, der zur Selbstzerstörung führt, damit allen klar ist, was passiert ist. Dazu noch dieser Teufelskreis, in dem die Opfer beschuldigt werden. Wenn man sich fragt, warum diese Männer sich so lange gehalten haben, schaue ich mir die Menschen in den Chefetagen an und stelle dieselben Fragen.“
Es gibt nur eine Lösung: „Wir können diesen Moment nutzen, um eine anhaltende Änderung hervorzubringen. Wir sollten klarstellen, dass es null Toleranz und Konsequenzen für sexuelle Übergriffe und andere Arten des Missbrauchs gibt. Studiobosse und Geschäftsführer sollten gleiche Bezahlung für Frauen und Männer forcieren, denn solange man uns weniger bezahlt, sagt dies aus, dass man uns für weniger wert hält. Wenn ihr an der Spitze steht oder auf dem Weg dahin seid, bitte haltet uns nicht zurück, sondern zeigt euch solidarisch mit uns. Denn die Glasdecke, die über mir hängt, wird auch über eure Töchter, Nichten und Schwestern hängen. Zusammen ist unsere Stimme mächtiger. Wir sind stark. Wir haben keine Angst, andere anzuklagen und wir haben auch keine Angst mehr, euch anzuklagen“, gab sich Olivia Mann kämpferisch.