Iris Berben: Wir brauchen keine hysterische Debatte

Iris Berben: Wir brauchen keine hysterische Debatte

Iris Berben (67) spricht sich gegen eine „hysterische Debatte“ im Zuge der Missbrauchsskandale in der Filmindustrie aus.  

„Was wir aber jetzt wirklich nicht brauchen können, ist eine hysterische, voyeuristische Debatte, die dann genauso schnell wieder verschwindet“, erklärte die Schauspielerin (‚Jugend ohne Gott‘), die seit 2010 Präsidentin der Deutschen Filmakademie ist, im Interview mit der ‚Zeit‘. 

Es ginge vor allem „um Machtmissbrauch und darum, wie der in Zukunft möglichst verhindert werden kann“. 

Vor diesem Hintergrund plant die Filmakademie momentan die Einrichtung einer „Art Beschwerdestelle bei Filmproduktionen, an die sich Betroffene vertrauensvoll wenden können.“ Des Weiteren ist eine Arbeitsgruppe geplant, in der Filmschaffende über ihre Erlebnisse sprechen können – und zwar „erst mal ohne Öffentlichkeit“. Dennoch versicherte Berben, dass sie großen Respekt vor den Frauen habe, die im Zuge der #MeToo-Debatte Namen nennen. 

#MeToo ist ein Hashtag, der seit Mitte Oktober 2017 im Zuge des Weinstein-Skandals, bei dem zahlreiche Frauen dem Filmproduzenten Harvey Weinstein der sexuellen Belästigung, Nötigung oder Vergewaltigung beschuldigten, in den sozialen Netzwerken verbreitet wurde. Die Schauspielerin Alyssa Milano (45, ‚Wer ist hier der Boss?‘) machte diesen populär, indem sie betroffene Frauen ermutigte, den Hashtag in ihren Tweets zu verwenden, um auf sexuelle Belästigung und Übergriffe aufmerksam zu machen. Seitdem verwendeten Millionen Frauen #MeToo.