Teresa Enke (41) begrüßt einen Wandel im Fußball.
Die Vorstandsvorsitzende der Robert-Enke-Stiftung verlor 2009 ihren Ehemann Robert, als dieser sich das Leben nahm. Der einstige Nationaltorwart litt an Depressionen.
Dadurch sei das Bewusstsein für psychische Krankheiten im Sport gewachsen, auch wenn es stellenweise noch immer wie ein Tabuthema behandelt werde. Während es damals noch keine Hilfsangebote von den Vereinen gegeben habe, sei jetzt ein erster Schritt in die richtige Richtung getan, so Teresa gegenüber ‚Spox‘:
„Ich bin traurig darüber, dass es damals einfach noch nicht diese Möglichkeiten gab und kein Netzwerk, das uns helfen konnte. Damals war in den Köpfen noch nicht so verankert, was psychische Erkrankungen überhaupt sind. Klar gab es vereinzelt Mentaltrainer, aber nicht beim FC Barcelona, bei Benfica oder in Hannover.“
Das habe erst unter Jürgen Klinsmann in der Nationalmannschaft angefangen, auch wenn es da eher um Leistung als um die Behandlung von Depressionen gegangen sei. „Es war einfach schwierig. Wir waren komplett allein auf weiter Flur und mussten autodidaktisch vorgehen und überlegen, wie wir Hilfe bekommen können“, so Teresa weiter.
Die Robert-Enke-Stiftung hat in den vergangenen Jahren ihr Hilfsangebot deutlich ausgebaut und kann nun auch von Kindern beziehungsweise deren Eltern in Anspruch genommen werde, die Hilfe brauchen, wie Teresa Enke gegenüber der ‚Gala‘ erklärt hatte:
„Wir haben ein Projekt gestartet, bei dem die Eltern kranker Kinder in Kliniken von einem Psychologen betreut werden. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie das ist, wenn man mit einer schrecklichen Diagnose allein auf weiter Flur ist. Der Psychologe vermittelt zwischen Ärzten und Eltern und hilft, Missverständnisse zu vermeiden. Wir geben dazu aber nur den Anstoß, dann führen die Häuser das weiter. Es ist uns wichtig, dass unsere Projekte nachhaltig sind.“